Elektroschrott in Afrika

Die Wahrheit hinter deinen ausrangierten IT-Geräten

13.1.2025

Wissen

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Weißt du, wohin dein altes Handy oder Laptop wirklich kommt? Jedes Jahr landen Millionen Tonnen Elektroschrott in Afrika – illegal exportiert und auf gigantischen Deponien verbrannt. Das vergiftet Menschen, Umwelt und verschwendet wertvolle Rohstoffe. Doch es gibt Alternativen: Refurbished-IT kann Elektroschrott reduzieren und Ressourcen retten. Erfahre, warum das Problem uns alle betrifft und was du dagegen tun kannst.

Was ist Elektroschrott und warum ist er problematisch?

Elektroschrott umfasst alle elektrischen und elektronischen Geräte, die nicht mehr genutzt werden – egal, ob sie kaputt oder veraltet sind. Dazu gehören alte Handys, Laptops, Fernseher, Kühlschränke und vieles mehr. Jedes dieser Geräte besteht aus einer Vielzahl von Materialien, von Kunststoffen über Metalle bis hin zu wertvollen Rohstoffen wie Gold und Kupfer.

Doch Elektroschrott ist nicht nur ein Problem wegen seiner schieren Menge, sondern auch wegen der enthaltenen Giftstoffe. Geräte wie Smartphones oder Fernseher enthalten oft schädliche Substanzen wie Blei, Quecksilber, Cadmium und Arsen. Diese Stoffe sind extrem gefährlich für Mensch und Umwelt, insbesondere wenn sie unsachgemäß entsorgt oder verbrannt werden.

Beim Verbrennen von Elektroschrott – wie es auf Deponien in Afrika häufig geschieht – gelangen diese Gifte in die Luft, den Boden und das Grundwasser. Die Folgen: schwere Gesundheitsprobleme für die Menschen vor Ort und eine langfristige Zerstörung der Umwelt. Gleichzeitig gehen wertvolle Rohstoffe verloren, die durch professionelles Refurbishment wiedergewonnen werden könnten.

Wieso landet Elektroschrott in Afrika?

Trotz internationaler Abkommen wie der Basler Konvention, die den Export gefährlicher Abfälle in Entwicklungsländer verbietet, findet ein Großteil des Elektroschrotts aus Europa seinen Weg nach Afrika. Illegale Exporte sind dabei die größte Herausforderung. Unter dem Vorwand, funktionsfähige Second-Hand-Ware zu liefern, wird tonnenweise unbrauchbarer Elektroschrott verschifft.

Besonders betroffen sind Länder wie Ghana, Nigeria und Benin, in denen riesige Deponien für Elektroschrott entstehen. Ein bekanntes Beispiel ist die Elektroschrott-Deponie Agbogbloshie in der ghanaischen Hauptstadt Accra. Hier landen ausrangierte Laptops, Fernseher und Smartphones, die nicht mehr repariert werden können. Was als „Wiederverwendung“ deklariert wird, entpuppt sich in Wahrheit als Entsorgung auf Kosten der Umwelt und der Gesundheit der Menschen vor Ort.

Die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt

Auf Elektroschrott-Deponien wie Agbogbloshie in Ghana verbrennen Arbeiter regelmäßig Kabel und Gehäuse, um an die darin enthaltenen Metalle wie Kupfer zu gelangen. Die dabei entstehenden giftigen Dämpfe gelangen in die Luft und führen zu Atemwegserkrankungen, Organschäden und einem erhöhten Risiko für Krebserkrankungen. Dazu kommt, dass viele der Arbeiter – oft Kinder und Jugendliche – nicht einmal Zugang zu Schutzkleidung oder medizinischer Versorgung haben.

Die Auswirkungen auf die Umwelt sind ebenso verheerend. Durch die Verbrennung und das unsachgemäße Zerlegen der Geräte gelangen giftige Chemikalien in den Boden und das Grundwasser. Die Böden rund um Elektroschrott-Deponien sind häufig so stark mit Schwermetallen belastet, dass sie für die Landwirtschaft unbrauchbar werden. Die Wasservergiftung führt zu massivem Fischsterben und macht die Versorgung der lokalen Bevölkerung mit sauberem Trinkwasser nahezu unmöglich.

Die Region um Agbogbloshie gilt heute als eine der am stärksten verschmutzten der Welt – ein Symbol für die Umweltverschmutzung durch Elektroschrott. Diese Folgen zeigen deutlich, warum es dringend notwendig ist, Elektroschrott nachhaltig zu behandeln und Recycling- sowie Refurbishment-Prozesse noch mehr zu nutzen.

Was Verbraucher und Unternehmen tun können

Jeder von uns kann dazu beitragen, das Problem mit Elektroschrott zu lösen – durch bewusstes Handeln und nachhaltigere Entscheidungen. Sowohl Verbraucher als auch Unternehmen haben hier wichtige Rollen, um den Abfall zu reduzieren und Ressourcen zu schonen.

Tipps für Verbraucher

  1. Reparieren statt ersetzen
    Viele Elektrogeräte lassen sich mit einfachen Mitteln reparieren. Ob durch Reparaturcafés oder spezialisierte Werkstätten – es lohnt sich, den Lebenszyklus eines Geräts zu verlängern.
  2. Richtig entsorgen
    Alte Elektronik gehört nicht in den Hausmüll. Stattdessen können Geräte an kommunale Recyclinghöfe oder zertifizierte Rücknahmestellen gegeben werden. So wird sichergestellt, dass wertvolle Materialien wiederverwertet und schädliche Stoffe korrekt entsorgt werden.
  3. Bewusster konsumieren
    Vor dem Kauf eines neuen Geräts solltest du dich fragen, ob es wirklich notwendig ist. Refurbished-IT ist eine großartige Alternative, die Nachhaltigkeit mit Kosteneffizienz verbindet.

Verantwortung der Hersteller

Unternehmen spielen eine Schlüsselrolle, um Elektroschrott zu vermeiden. Und genau dafür gibt es jetzt das Recht auf Reparatur.

Die neue EU-Richtlinie, die bis Ende Juni 2026 im nationalen Recht umgesetzt werden muss, sieht vor, die Reparatur von Elektrogeräten deutlich zu erleichtern. Geräte sollen auch nach der Gewährleistungszeit reparierbar sein, und Hersteller sind verpflichtet, Ersatzteile und Reparaturanleitungen bereitzustellen. Reparaturen dürfen dabei nicht unnötig teuer oder zeitaufwendig sein.

Ein weiteres Element ist der digitale Produktpass, der Verbrauchern und allen Akteuren in der Lieferkette Informationen über die Reparierbarkeit, die verwendeten Materialien und die Wiederverwertbarkeit eines Produkts liefert. Das Ziel: mehr Transparenz und die Förderung einer echten Kreislaufwirtschaft.

Mit dieser Verordnung wird die Lebensdauer von Elektrogeräten verlängert, Ressourcen werden geschont und Elektroschrott wird reduziert – ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.

Warum Refurbished-IT ein Teil der Lösung ist

Für Geräte, die gerade einmal zwei bis drei Jahre alt sind, muss das nicht das Ende bedeuten – ganz im Gegenteil. Durch die gezielte Aufbereitung und Wiederverwendung gebrauchter Elektronik, wie sie bei Refurbished-IT umgesetzt wird, lässt sich die Nutzungsdauer von Geräten erheblich verlängern. Das ist nicht nur nachhaltig, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll.

Längere Nutzungsdauer statt Wegwerfmentalität

Laptops, Smartphones oder Monitore werden oft ausgemustert, obwohl sie noch funktionsfähig sind. Hier setzt Refurbished-IT an: Gebrauchte Geräte werden geprüft, gereinigt, repariert und auf den neuesten Stand gebracht. Das verlängert ihre Lebensdauer um mehrere Jahre und spart gleichzeitig die Ressourcen, die für die Herstellung eines neuen Produkts nötig wären.

Vermeidung von Elektroschrott

Durch die Wiederverwendung von Elektronik können enorme Mengen an Elektroschrott vermieden werden. Jedes aufbereitete Gerät ist eins weniger auf den Deponien in Afrika und anderen Regionen. Refurbished-IT sorgt dafür, dass alte Geräte nicht im Müll landen, sondern in Büros, Schulen oder Haushalten ein zweites Leben erhalten.

Vorteile von Refurbished-IT zusammengefasst

  • Nachhaltigkeit
    Weniger Ressourcenverbrauch und CO₂-Emissionen durch die Wiederverwendung bestehender Geräte.
  • Kosteneffizienz
    Refurbished IT-Produkte bieten die gleiche Qualität wie Neugeräte, sind jedoch deutlich günstiger.
  • Weniger Umweltbelastung
    Durch die Aufbereitung anstelle von Neuproduktion werden Umweltbelastungen wie der Abbau von Rohstoffen oder der Transport neuer Geräte reduziert.

Fazit: Gemeinsam gegen das Elektroschrott-Problem

Elektroschrott ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit – für Menschen, die Umwelt und wertvolle Ressourcen. Doch es gibt Hoffnung. Refurbished-IT schafft eine Win-win-Situation: Du erhältst hochwertige Technik zu einem fairen Preis und leistest gleichzeitig einen aktiven Beitrag zum Umweltschutz.

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Bildcredits: Headerfoto von andrea auf Adobe Stock

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